- 18. Februar 2022
- Veröffentlichungen

Ein paar aus der Karibik eingeflogene Muster, eine eingehende Analyse der bestehenden Produktionsprozesse vor Ort (live per Videoübertragung), das sorgfältige Studium von über zweihundert Stunden Videomaterial, das über eine verschlüsselte Online-Plattform ausgetauscht wurde, und viel Phantasie – mehr brauchte das Team von Dr. Schönheit + Partner (S + P) nicht, um für einen in Lateinamerika ansässigen Hersteller von Medizinprodukten die Montagelinie der Zukunft zu entwerfen.
S + P wurde erneut von einem der weltweit führenden Medizinproduktehersteller beauftragt, das lokale Team an einem seiner Standorte in Lateinamerika bei der Entwicklung eines Fertigungskonzepts für ein neues Medizinprodukt zu unterstützen, das in den nächsten Jahren sowohl für den US-amerikanischen als auch für den lateinamerikanischen Markt in Serie produziert werden soll. Das Ziel war klar: ein flexibles, effizientes und skalierbares Fertigungskonzept als Antwort auf die Wachstumsprognosen, die in der Produktionsprognose für die nächsten zehn Jahre aufgezeigt wurden. Um eine reibungslose Umsetzung des Konzepts zu gewährleisten, wurde ein Management-Strategiepapier für den Ramp-up erstellt. Das Strategiepapier enthält alle relevanten Richtlinien, zum Beispiel Prozessparameter, Anzahl der Linien, Schichten, Bediener, Flächen und Layout.
Vor Beginn des Projekts wurde bereits eine Pilotlinie eingerichtet, die als Referenz für weitere Optimierungen von Arbeitsabläufen, Layouts, Arbeitsplätzen und Anlagen diente, wie sie von S + P vorgeschlagen wurden. Durch den bewährten Remote-Ansatz von S + P waren Reisebeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie keine Herausforderung für die termingerechte und qualitätsgerechte Fertigstellung. An dem Projekt war ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Produktion, Industrial Engineering, Qualitätssicherung, Logistik, Operational Excellence und Mechatronik sowohl beim Kunden als auch in der S + P Niederlassung in Köln aktiv beteiligt.
Das Konzept sah eine kostengünstige Automatisierung von Prozessen und Abläufen vor. Aus diesem Grund fungierte S + P als Bindeglied zwischen dem Hersteller und potenziellen Anbietern von Automatisierungslösungen und koordinierte die Arbeit von zwölf Ingenieuren, die nicht nur am Standort des Kunden, sondern auch in Deutschland, Italien und den USA tätig waren. Das Ergebnis war überzeugend: eine Reduzierung der Gesamtzykluszeit um 16 % bei gleichzeitiger Verbesserung der Bedienereffizienz um 37 % und einer Steigerung des Outputs um 18 %, wobei 35 % weniger Stellfläche benötigt wurde.